Schwindel bringt das Leben in Unruhe
Bei Schwindel (med.: Vertigo) hat der Mensch den Eindruck, dass sich alles um ihn herum dreht oder schwankt. Die Welt gerät aus den Fugen. Schwindel kann im Sitzen, Stehen, beim Gehen und auch im Liegen auftreten. Schwindelanfälle können unterschiedlich lange dauern. Je nach Ursache sind sie mit Übelkeit, Fallneigung, Benommenheit oder anderen Symptomen verbunden.
Autor: PD Dr. med. Behfar Eivazi
Hals-Nasen-Ohren-Arzt Darmstadt
Plötzlich scheint sich etwas zu bewegen, obwohl alles in Ruhe ist.
Es kann sich anfühlen, als würde man mit dem Aufzug nach oben oder nach unten fahren (Liftschwindel).
Die Umgebung beginnt scheinbar zu wanken (Schwankschwindel).
Es zieht einem einseitig den Boden unter den Füßen weg (Fallneigung).
Die Umgebung beginnt sich zu drehen – oder in einem dreht sich alles (Drehschwindel).
Manche Menschen erleben Schwindelanfälle, andere wiederum fühlen sich andauernd wie berauscht oder wie nach einer Achterbahnfahrt (Benommenheitsschwindel).
Für alle Menschen mit Schwindel gilt:
Die Welt gerät aus den Fugen.
Schwindel ist für die betroffenen Personen eine große Last.
Die Welt gerät in Unruhe durch Schwindel
Schwindel kann organische Ursachen haben, z. B. im Gleichgewichtsorgan, durch Miss- und Fehlbildungen oder Raumforderungen (Tumore), auch Stoffwechselstörungen sind eine denkbare Ursache für Schwindel.
Zudem gibt es Erkenntnisse darüber, dass auch psychische Belastungen Schwindel auslösen können.
Psychosomatisch können Sie es sich so vorstellen:
Wenn in einer Krisenzeit im Außen, in den Beziehungen, nichts mehr im Gleichgewicht ist, wie soll da der physische Mensch, der Körper im Gleichgewicht sein?
Von Schwindel betroffene Personen beschreiben deshalb Gefühle des Schwankens oder Drehens. Daher Schwankschwindel oder Drehschwindel. Es gibt auch den Lagerungsschwindel.
Im Extremfall kann Schwindel so ausgeprägt sein, dass es zu einer massiven Einschränkung der Körpersicherheit kommt.
Die Orientierung im Raum nimmt ab.
Schwindel kann so heftig werden, dass es auch zu Übelkeit, Erbrechen, Fallneigung, und Schwarzwerden vor Augen kommt.
Dies geschieht, weil das Gehirn chaotisch übermittelte Informationen verschiedener Sinnesorgane nicht verarbeiten kann.
Bei einer Störung des Gleichgewichtsorgans sprechen wir in der HNO-Medizin meist vom gutartigen Lagerungsschwindel. Bestimmte Bewegungen lösen für kurze Zeit das Schwindelgefühl aus.
So unangenehm der gutartige Lagerungsschwindel ist – er ist harmlos.
Die Diagnose und die Behandlung sind vergleichsweise einfach.
Der Drehschwindel oder Attackenschwindel macht sich durch eine Drehempfindung bemerkbar. Er setzt ohne Vorwarnung ein.
Ein Drehschwindelanfall kann zwischen wenigen Sekunden bis zu mehreren Stunden dauern.
Patienten, die das Gefühl haben, der Boden würde plötzlich schwanken, beschreiben die Symptome eines Schwankschwindels.
Schwankschwindel kann eine Gleichgewichtsunsicherheit im Ruhezustand oder in der Bewegung sein.
Der Schwankschwindel bereitet Patienten Angst, weil die gewohnte Umgebung plötzlich wegen der unsicheren Fortbewegung unsicher erlebt wird.
Die Schwankschwindelanfälle können psychische Ursachen haben.
Beim Phobischen Schwankschwindel wird die Ursache in der Psyche besonders deutlich.