Allergie-Karenz / Vermeidung der Aussetzung zum Allergen
Der einfachste Schutz bietet die Allergiekarenz an.
Das ist zwar sehr leicht gesagt, im praktischen Alltag ist es jedoch nicht immer möglich, sich zum Beispiel Pollen, Hausstaub oder anderen Umweltstoffen nicht auszusetzen.
Die Methode der Karenz bzw. der Allergievermeidung wird jedoch in die therapeutischen Überlegungen aufgenommen.
Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist die Anwendung von spezieller Bettwäsche bei Milbenallergie („Encasing“) oder das Aufsuchen und die Eradikation von Schimmelpilzen in Gebäuden.
Medikamentöse und symptomatische Behandlung:
Bei der rein symptomatischen Behandlung kommen antiallergische Medikamente und Steroide zum Einsatz um die allergische Antwort und die Beschwerden abzumildern.
Die eigentliche Ursache der Allergie wird jedoch hierbei nicht behandelt.
Die Medikamente sind trotzdem sinnvoll, da sie das Auftreten von allergischen Symptomen mildern oder verhindern können. Viele antiallergische Medikamente sind sogar rezeptfrei erhältlich. Diese sind jedoch nur für eine Kurzzeitbehandlung vorgesehen und sollten ohne ärztlichen Rat nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Antihistaminika stellen eine der oft verwendeten Wirkstoffgruppen dar. Nicht selten sind sie mit unerwünschten Nebenwirkungen wie zum Beispiel Müdigkeit und Schläfrigkeit verbunden.
Antiallergika werden je nach Ausmaß und Schwere der Allergie in unterschiedlichen Formen (z.B. Tabletten, Tropfen, Nasenspray, Inhalationsspray) zu unterschiedlichen Zeiten (akut bei Bedarf, im Voraus als prophylaktisch oder als dauerhafte Einnahme) verabreicht. Man darf nicht außer Acht lassen, dass diese Medikamente zwar hilfreich sein können, aber nicht zu einer permanenten Heilung führen können.
Die Hyposensibilisierung – SPEZIFISCHE IMMUNTHERAPIE:
Die sogenannte Hyposensibilisierung ist in der Regel eine der wichtigsten Therapiemaßnahmen zur „Heilung“ von klinisch relevanten Allergien.
Einfach ausgedrückt, fährt die Hyposensibilisierung (von griechisch „hypo“ = „unter“) die überschießende Reaktion des Immunsystems auf das Allergen herunter.
Bei der Hyposensibilisierung, in der Fachsprache auch als spezifische Immuntherapie bezeichnet, wird das spezifische Allergen schrittweise in zunehmender Konzentration entweder unter die Haut gespritzt (= SCIT = Subkutane Immuntherapie) oder mittels Tabletten oder Tropfen im Mund unter der Zunge verabreicht (SLIT = Sublinguale Immuntherapie).
Was wird mit Hyposensibilisierung erreicht?
Einfach ausgedrückt: Die spezifische Immuntherapie sorgt dafür, dass nicht mehr Heerscharen von Antikörpern in den Krieg gegen das Allergen ziehen. Das Immunsystem gewöhnt sich an dem Allergen und bewertet den Stoff so, wie er ist: als harmlos. Es ist eine Art „Gewöhnungstherapie“ mit dem Ziel, die krankhaften allergischen (Über-) Reaktionen einzudämmen und langfristig eine Reduktion der Beschwerden und eine Verbesserung der Lebensqualität herbeizuführen.
Wie lange dauert eine Hyposensibilisierung?
Bei der spezifischen Immuntherapie ist oft Ausdauer gefragt. Bei der langfristigen Hyposensibilisierung dauert die Behandlung in der Regel 3 Jahre bzw. 36 Monate.
Sie ist in vielen Fällen auch heute die Therapieform der Wahl für Allergien, wenn man eine Heilung anstrebt. Sie erfordert daher eine hohe Disziplin. Auf der anderen Seite werden die Betroffenen durch anhaltende Symptommilderung bzw. Symptomfreiheit und eine Besserung der Lebensqualität belohnt.